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Kartoffel

(botanisch: Solanum tuberosum)
  • Kartoffeln vorkeimen

    • hell, ab Anfang Anfang März - bis Ende März

    • Vorkeimtemperatur: 12 bis 14 °C

  • Kartoffel Anbau / Legen

    je Sorte ab Mitte April bis Ende Mai

    • Abstand: 30 - 40 x 60 - 70 cm

    • Tiefe: 2 - 5 cm (später anhäufeln)

  • Standort

    • hell, volle Sonne

    • sandig bis sandiger Lehm

  • Ernte

    ab Mitte Juli (Frühkartoffeln) - bis Mitte Oktober

Weitere Themen zur Kartoffel

Portrait der Kartoffel

Kartoffeln werden im Süden des deutschsprachigen Raums auch als Erdapfel bezeichnet, und sind wie die Paprika oder Tomate eine Gattung der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Die Kartoffel ist ein Grundnahrungsmittel, von dem auf dem gesamten Globus jährlich rund 380 Millionen Tonnen produziert werden. Damit ist sie eines der wichtigsten Nahrungsmittel überhaupt. Deutschland liegt in der Produktion nach den USA auf Platz 6; auf Platz 1 und 2 liegen China und Indien, die zusammen rund 14 Mal so viele Kartoffeln anbauen wie wir in Deutschland. Dafür führen wir aber auch Frühkartoffeln ein und zwar aus Italien, Frankreich und Ägypten.

Kartoffeln bilden grüne Früchte, die denen der Tomate sehr ähnlich sind. Diese Beeren sind giftig. Gleiches gilt für die Keime und alle grünen Pflanzenteile, die mehr oder weniger des Giftstoffes Solanin enthalten.

Bis auf Landstriche mit arktischem oder subarktischem Klima, werden Kartoffeln weltweit fast überall angebaut. In den Tropen jedoch meist nur in kühleren Gebirgslagen. Die in den Tropen und Subtropen angebaute Süßkartoffel (Ipomoea batatas) ist nur mit Namen und dem Aussehen nach mit der Kartoffel verwandt, botanisch ist es aber eine ganze andere Pflanzenart.

Hinweis: Da gerade das Thema Kartoffel sehr umfassend ist, gliedert sich dieser Artikel über verschiedene Themenseiten. Sie finden Die Hinweise i.d.R. in den betreffenden Stellen.

Herkunft

Die Heimat der Kartoffel liegt in Südamerika. Wildarten der Kartoffel findet man von Bolivien bis Argentinien. Unsere heutigen Sorten stammen jedoch vermutlich von Sorten ab,  die schon in Peru und dem südlichen Chile angebaut und schon vor mehr als 13.000 Jahren kultiviert wurden.

Die Kartoffel fand im 16. Jahrhundert ihren Weg über die Kanarischen Inseln nach Europa. Wer sie einführte ist bis heute ungeklärt. Obschon sie nachweislich bereits 1562 auf den Kanaren angebaut wurde, kam sie erst recht spät nach Deutschland. Ihr Weg führte sie 1596 von Spanien auf die britischen Inseln. Zu uns und nach Holland kam sie über Italien. Zu Anfang wurde sie als Seltenheit in Botanischen Gärten und aufgrund der Blüten und des Laubes als Zierpflanze gehalten. Vermutlich war es aber wohl nicht der Alte Fritz, der sie hier einführte, sondern Ferdinand III. ließ die Kartoffel 1647 in Oberfranken als erstes anbauen. Die Ergebnisse waren nicht immer so fruchtbar wir heute, so dass damals in einigen Teilen Deutschlands der Anbau auch wieder aufgegeben wurde.

Von Europa aus wurde die Kartoffel in die ganze Welt gebracht, wo sie aufgrund der vielen Sorten fast überall einen Platz zum Anbau findet.

Standortansprüche

Licht

Pflanzen Sie Ihre Kartoffeln an einen warmen, sonnigen Standort.

Boden

Kartoffeln gehören zu den Mittel- bis Starkzehrern. Das sollte bei der Beetvorbereitung und Düngung berücksichtigt werden.

Auch wenn allgemein gesagt wird, dass Kartoffeln vor allem auf leichten, also sandigen Böden wachsen, muss hier gesagt werden, dass das nicht stimmt. Kartoffeln wachsen sogar auf schwereren Böden besser und mit höheren Erträgen. Allerdings ist ein maschineller Anbau, je schwerer der Boden ist, umso anstrengender bis beinahe unmöglich. Auf leichteren Böden lassen sich die Knollen einfach besser ernten.

Verträglichkeit mit anderen Pflanzen

Kartoffeln vertragen sich sehr gut mit ...

Dicke Bohnen | Buschbohnen | Kohlrabi | Mais | Meerrettich | Pastinaken | Spinat | Zuckermais Kräuter: Dill | Kapuzinerkresse | Knoblauch | Koriander | Kümmel | Pfefferminze | Rainfarn | Tagetes (Studentenblume)

Für Kartoffeln förderliche Kombinationen, aber zum Schaden folgender Pflanzen ...

Artischocken | Chinakohl | Grüner Spargel | Zucchini | Zwiebel

Schlechte Kombination sind mit ...

Erbsen | Gurken | Kohl (alle Arten) | Brokkoli | Rote Bete (Rote Rübe) | Sellerie | Tomaten | Sonnenblume

Kultur

Im Freiland

Die idealen Temperaturen für den Kartoffelanbau liegen zwischen 18 und 20 °C. Bei weniger als 10 °C oder mehr als 30 °C hören die Pflanzen mit dem Wachstum auf.

Bei der Kultur von Kartoffeln unterscheidet man zwischen verschiedenen Graden in Bezug auf Kochfestigkeit (festkochend bis mehlig kochend) und Erntezeitpunkten (Frühkartoffeln, Mittlere und Späte Kartoffeln). Auch wenn die Knollen in jedem Stadium ausgegraben und gegessen werden können, so gibt es dennoch für jeden Anbautyp Sorten, die sich jeweils am besten dafür eignen. Mehr dazu finden Sie unter Kartoffel Sorten

Wie Sie Kartoffeln in der Praxis am besten anbauen, wann Sie die Knollen am besten legen, wie die Abstände sind und vieles mehr, finden Sie unter Kartoffel Anbau

Im Kübel / Topf

Kartoffeln lassen sich auch sehr gut in großen Kübeln anbauen. Die Gefäße sollten aber groß genug sein und nicht kleiner als ein Kübel mit rund 40 cm Durchmesser. Sie können die Gefäße auch sukzessive erhöhen und das Kraut nach und nach immer weiter anhäufeln. So erhöhen Sie den Ertrag auf einer kleinen Fläche um einiges.

Als Substrat sollten Sie ein gut durchlässiges Gemisch aus Torf und lehmigen Sand wählen und ggf. Blähton oder andere Materialien einfügen, die helfen, dass das Substrat nicht nass steht sondern ausreichend drainiert ist. Arbeiten Sie unten etwas Mist oder Kompost mit ein und düngen Sie mit Hornspänen.

Achten Sie immer auf genügend Feuchtigkeit, aber lassen Sie die Kartoffeln auch nicht nass stehen.

Wichtig zu beachten

Aufgrund von verschiedenen Krankheiten sollten Kartoffeln nicht mehrmals hintereinander auf dem gleichen Boden angebaut werden. Wichtige Hinweise zu möglichen Krankheiten und deren Prävention finden Sie unter Kartoffeln Pflanzenschutz

Bestäubung

Kartoffeln benötigen keine Bestäubung, da sich die Knollen aus der alten Mutterknolle bilden. Die Samen, die sich nach der Blüte in den Früchten bilden, werden zum Anbau nicht verwendet und dienen wenn dann nur der Zucht neuer Sorten.

Pflege

Düngen / Wässern

Für die Düngung kommen vor allem Kompost, Hornspäne, Steinmehl sowie gut abgelagerter oder kompostierter Mist infrage. Die Düngung wird vor allem mit der Beetvorbereitung durchgeführt.

Wässern Sie das Kraut nicht über Kopf, da sie damit Krankheiten fördern. Wenn gegossen werden muss, dann am besten von Hand mit einer Stabbrause, mit der Sie das Wasser unten an die Pflanzen bringen.

Lesen Sie mehr dazu unter Kartoffel Anbau und Kartoffel Pflanzenschutz

Ernte

Unter guten Bedingungen liegen die Ernteerträge von Kartoffeln bei rund 40 Tonnen je Hektar - oder anders ausgedrückt, bei 4 kg je Quadratmeter.

Der Erntezeitpunkt wird Ihnen durch das langsame Absterben des Krautes angezeigt. Um eine gleichmäßige Ernte zu erlangen, wird in der modernen Landwirtschaft durch Sikkation (Einsatz von Herbiziden) der Erntezeitpunkt vereinheitlicht. Das abgespritzte Kraut lässt eine zeitgleiche Ernte aller Knollen eines Ackers zu. Da diese für den normalen Menschen eher abschreckend wirkt, ist das ein weiterer Grund, seine Kartoffeln selber anzubauen.

Wie Sie Ihre Kartoffeln am besten ernten und worauf Sie zu achten haben, finden Sie unter Kartoffel Ernte.

Krankheiten an Kartoffeln

Kartoffeln wollen es trocken (Laub) und dennoch ausreichend Wasser an den Wurzeln haben, wenngleich der Boden auch nicht nass sein soll. Sie stehen gerne warm und nährstoffreich und in der vollen Sonne. Zudem sollen sie nur alle fünf Jahre auf dem gleichen Boden angebaut werden. Hält man sich daran, kann man mit guten Ernten und wenigen Schädlingen rechnen. Wenn nicht, gibt es eine ganze Reihe von Krankheiten, die Kartoffeln befallen können.

Häufigste Krankheiten an Kartoffeln

Der Schlimmste Feind des Kartoffelbauern sind die Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) und Drahtwürmer (Schnellkäfer - Agrypnus obscurus, Agrypnus sp., Agrypnus murinus und andere). Aber es gibt noch eine ganze Reihe anderer Schädlinge, wie Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata) oder Feldmaikäfer (Melolontha melolontha) und einige andere, zu denen letztlich auch die Feldmaus gehört.

Die ganze Liste finden Sie unter Kartoffeln Pflanzenschutz

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