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Kartoffel | Pflanzenschutz

Gesunde Kartoffeln ganz ohne Chemie
Gesunde Kartoffeln ganz ohne Chemie

Alle grünen Teile der Kartoffelpflanze (Solanum tuberosum) enthalten das für uns giftige Alkaloid Solanin, das Gift der Nachtschattengewächse. Aber auch wenn alle grünen Teile der Kartoffel für uns Menschen giftig sind, hat diese Pflanze viele Feinde die keinen Schaden am Gift der Kartoffelpflanze nehmen.

Da viele dieser Schädlinge im Boden überwintern ist die wichtigste Regel im Anbau von Kartoffeln, niemals auf dem selben Acker über mehrere Jahre anbauen (max. alle vier bis fünf Jahre). Balkongärtner sollten jedes Jahr frische Erde verwenden.

Ein zweiter wichtiger Faktor ist weniger beeinflussbar: das Wetter. Bei feuchter und nasser Witterung haben Kartoffeln es vor allem mit der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) zu tun, die nur schwer bekämpfbar ist.

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Schöne und gesunde Kartoffeln ernten durch richtigen Anbau - und ohne Chemie
Schöne und gesunde Kartoffeln ernten durch richtigen Anbau - und ohne Chemie

Man kann seine Kartoffeln natürlich auch mit chemischen Mitteln schützen und so Krankheiten bekämpfen (s. Pflanzenschutz).
Aber wir bauen ja gerade darum unsere Kartoffeln selber an, weil wir das nach Möglichkeit nicht mehr wollen.

Das Einfachste ist es jedoch, erst einmal zum Naheliegendsten zu greifen. Mein Gartenratgeber empfiehlt zu erst die richtigen vorbeugenden Maßnahmen anzuwenden, bevor Sie die chemische Keule aktivieren müssen. Die 12 besten vorbeugenden Maßnahmen gegen die meisten Krankheiten oder Schädlinge sind...

Besonders gesund und dick werden die Kartoffeln in der Nähe oder unter den Wurzeln von Rainfarn (Tanacetum vulgare)
Besonders gesund und dick werden die Kartoffeln in der Nähe oder unter den Wurzeln von Rainfarn
(Tanacetum vulgare)
  1. Verwendung gesunder und unbeschädigter Knollen

  2. Auswahl frischer Böden

    (Pflanzung v. Kartoffeln nur alle 4 bis 5 Jahre auf der selben Fläche)

  3. Pflanzung mit genügend Abstand zwischen den Pflanzen
    s. Kartoffel Abstände

  4. Pflanzen Sie hier und da Rainfarn zwischen die Kartoffeln. Rainfarn hält viele Schädlinge fern.

  5. Keine großflächigen Pflanzungen anlegen - dafür Mischkultur. Pflanzen Sie am besten mehrere Beete und in Mischkultur mit z.B. Spinat und anderen sich positiv verstärkenden oder verträglichen Kulturen. Ungeeignet für eine Mischkultur mit Kartoffeln sind: Sellerie, Rote Rübe, Gurken, Erbsen, Kohl aller Arten, und vor allem Tomaten.

  6. Einen windoffenen Standort zu wählen, an dem die Pflanzen gut abtrocknen können. Dies kann man unterstützen, indem man Steinmehl hauchdünn auf die Pflanzen aufstreut

  7. Beim Gießen die Blätter nicht nass werden lassen, sondern nur von unten gießen und zu große Trockenheit vermeiden

  8. Vorkeimen der Kartoffeln, das erzeugt kräftigere Kartoffelpflanzen mit einem zeitlichen Vorsprung

  9. Mulchen – das hält den Pilz am Boden und hindert ihn mit Spritzwasser auf die Blätter zu gelangen

  10. Anbau verschiedener Sorten, sowohl gleichzeitig nebeneinander als auch über mehrere Jahre abwechselnd

  11. Anbau resistenter Sorten, z.B. gegen Pilze wie die Knollenfäule

  12. Manuelles Ablesen von leicht identifizierbaren Schädlingen wie z.B. Kartoffelkäfer oder deren Gelege auf den Blattunterseiten

Mögliche Krankheiten und Schädlinge an Kartoffeln

Kartoffelblüte
Kartoffelblüte
  • Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans)

  • Drahtwürmer (Schnellkäfer - Agrypnus obscurus, Agrypnus sp., Agrypnus murinus und andere)

  • Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)

  • Feldmaikäfer (Melolontha melolontha) und Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani)

  • Wintersaateule (Agrotis segetum)

  • Fadenwürmer (Nematoden - Goldnematoden (Heterodera rostochiensis) und Stengelälchen (Ditylenchus dispaci))

  • Schwarzbeinigkeit und Nassfäule ( Bakterium Erwinia carotovora)

  • Kartoffelschorf (Bakterium Streptomyces scabies)

  • Leichte Mosaik-Krankheit (Vieren)

  • Kräuselmosaik-Krankheit (Vieren)

  • Stängelbuntkrankheit (Tabakmosaikvirus)

  • Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae)

  • Grüne Pfirsichblattlaus (Myzodes persicae)

  • Feldmaus (Microtus arvalis)

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