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Pflanzung - richtig Pflanzen

(allgemeine Grundlagen)

Wann und wie pflanzt man richtig?

Pflanzung eines Baumes im Frühjahr
Pflanzung eines Baumes im Frühjahr

Was muss ich alles beim Pflanzen von Bäumen, Sträuchern oder Stauden beachten?

Pflanzen sind Lebewesen. Daher benötigen sie wie alle anderen Lebewesen auch, eine gewisse Sorgfalt im Umgang mit Ihnen. Das beginnt schon bei der Pflanzung, denn einfach nur einbuddeln ist nicht jeder Pflanze Sache. Beachten Sie daher die folgenden Grundlagen:

  1. Richtige Pflanzzeit für die richtigen Gehölze

    Je nach Pflanzenart oder nach Art der Umpflanzung, kann die Pflanzzeit im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter liegen.

    Die Pflanzzeit für laubabwerfenden Gehölze, wie Sträucher und Bäume sowie Obst und sommergrüne Heckenpflanzen ist nicht ganz die gleiche, wie die von immergrünen Hecken und Nadelbaumarten (Koniferen).

    Ferner ist es ein großer Unterschied, ob Sie Containerpflanzen, Ballenware oder wurzelnackte Pflanzen setzen wollen.

    ...mehr über die ideale Pflanzzeit verschiedener Pflanzentypen

Richtiges Pflanzen - Grasnarbe entfernen
Richtiges Pflanzen - Grasnarbe entfernen
  1. Besonderheiten bei Topf- oder Container-Pflanzen

    Pflanzen aus Topf oder Container haben im Gegensatz zu Ballenware oder wurzelnackten Pflanzen oft gedrehte Wurzeln. Das liegt am Topf. Je länger die Pflanze in einem Topf oder Container stand, je stärker drehen sich die Wurzeln. Dieser "Drehwuchs" setzt sich auch bei Bäumen u.U. auch in der Erde weiter fort und kann zu Instabilität führen. Die Bäume können später umstürzen, weil sie nie einen festen Stand erreichen.

    Um das zu verhindern, sollten Sie die unteren, gedrehten Wurzeln aufbreichen, oder einfach mit einem scharfen Messer durchtrennen. Das beeinträchtigt insgesamt natürlich die Wasserversorgung der Pflanzen nach dem Pflanzen, weil sie dann weniger Wurzeln haben. Daher sollten Sie extrem stark durchwurzelte Pflanzen nicht kaufen, oder nach Pflanzung öfter mal wässern.

    Bedenken Sie bei der Pflanzung von Containerpflanzen grundsätzlich, dass diese noch eine ganze Zeit lang gewässert werden müssen, da der Topfballen in der Erde sonst leicht austrocknen kann. Oft wird einfach angenommen, dass Containerpflanzen ja schon Wurzeln haben. Das stimmt zwar, ist aber nur die halbe Wahrheit. Die Wurzeln, wie sie im Container schon vorhanden waren, befinden sich nach der Pflanzung noch immer nur im Topfballenbereich. Sie sind noch nicht mit dem umgebenden Erdreich verbunden und können bei trockener Witterung oder bei Frösten kein Wasser an die Pflanze liefern. Daher trocken sie mitunter schneller aus, als beispielsweise wurzelnackte Pflanzen.

    Grundsätzlich sollten Sie daher auf das Pflanzen von Containerpflanzen im Sommer oder heißen Zeiträuem verzichten, wenn Sie nicht die Gelegenheit haben, sich einige Wochen lang um diese in ähnlicher Form zu kümmern, wie um Balkonpflanzen. Die Chance ist sonst sehr groß, dass die Pflanze geschädigt wird und schlecht anwächst oder gar abstirbt.

Das Loch ist hier fast zu klein. Ideal sind ein doppelter Durchmesser des Wurzelballens
Das Loch ist hier fast zu klein. Ideal sind ein doppelter Durchmesser des Wurzelballens
  1. Pflanzloch

    Machen Sie Pflanzlöcher immer mindestens doppelt so breit und tief, wie die Ballen oder das Wurzelwerk groß sind. Lockern Sie den Boden des Pflanzloches mit Spatenstichen auf.

    Tipp: Ballenware ist oft teurer als wurzelnackte Ware. Bei größeren laubabwerfenden Pflanzen sind Ballen oft schon erforderlich, nicht aber bei kleineren. Vor allem Heckenpflanzen (außer Koniferen) wie Buchen, Weißbuchen oder andere einfache Sorten benötigen eigentlich keinen Ballen. Koniferen sollten immer einen Ballen haben, mit Ausnahme sehr junger Baumschulware wie 1 bis 3 jährige Fichten oder Tannen.

     

  2. Düngung / Starthilfe

    Sie können Hornspäne, gut zersetzten Kompost oder Mist in das Pflanzloch geben und mit der ausgehobenen Erde mischen. Die Menge richtet sich nach der Größe der Pflanzen und des Pflanzloches. Je rund 10 Liter Aushub etwa ein bis zwei Handvoll Hornspäne, eine oder zwei Schaufeln Kompost oder eine Schaufel Mist. Auch zwei bis drei handvoll trockenes, abgestorbenes Gras mit etwas Erde mittels Spaten am Boden des Pflanzloches zerkleinert und mit Erde vermengt, tut eine sehr gute Wirkung. Es durchlüftet den Boden, hält das Wasser sehr viel länger und gibt nach und nach Nährstoffe ab. Verwenden Sie aber nur totes, gelbes Gras, keine Gründen Pflanzeneile im Boden, das fördert sonst nur Fäulnis.

     

  3. Wasser

    Immer den Wasserhaushalt des Bodens der neugepflanzten Pflanzen im Auge behalten! Besonders Containerpflanzen. Sie haben oft schon Blätter, da sie gerne auch im späten Frühling oder Frühsommer noch gepflanzt werden, und werden zudem oft auch zu wenig geschnitten, wenn sie gepflanzt werden. Daher verbrauchen sie Wasser, wie sie es unter den gewohnten Umständen in der Gärtnerei taten. Da sie aber keine Wurzeln in der Erde haben führt das dazu, dass sie in trockenen und mitunter sogar auch an relativ feuchten Frühlingsphasen u.U. eher vertrocknen oder schlechter anwachsen als wurzelnackte Pflanzen. Der Vorteil des späten Pflanzens von Containerpflanzen ist somit schnell dahin, wenn man sich nicht ausreichend um die Pflanzen kümmert.

     

  4. Pflanzschnitt

    Wichtig bei der Pflanzung von Gehölzen ist der Pflanzschnitt. Es handelt sich dabei um einen allgemeinen Rückschnitt von Wurzel und Krone, damit die Pflanze besser anwachsen kann und sich entsprechend ihrer Art entwickeln kann. Daher richtet sich der Pflanzschnitt in Art und Ausführung an die Art der Pflanze und den Typus innerhalb der Art, also ob es sich beispielsweise um eine Heckenpflanze oder einen Hochstamm oder einen Heister der gleichen Pflanzenart handelt.

    Lesen Sie mehr über den Schnitt bei der Pflanzung unter Pflanzschnitt

     

  5. Sicherung

    Binden Sie junge Bäume nach Pflanzung an. Wenn die jungen Bäume im Frühjahr mit dem Wachstum beginnen, können sie noch immer sehr leicht durch den Wind in Schieflage gebracht werden. Das gilt besonders für größere Obst- oder Alleebäume. Bei kleineren Bäumen genügt oft ein einzelner Pfahl, der neben dem Baum in die Erde geschlagen wird. Bei größeren sollte man ggf. zwei Pfähle nehmen, die sich gegenüber stehen oder drei, die im Dreieck zueinander stehen und am besten oben mit einer Latte verbunden werden. Den Baum bindet man dann am besten mit einem Kokosstrick an, es gibt aber auch andere Materialien, wie Leinen oder Stricke. Das Bindematerial sollte jedenfalls nicht zu dünn und scharfkantig sein, damit es den Baum nicht schneidet.

     

    Das Legen einer "8"

    Die beste und klassische Methode einen Baum anzubinden ist die sogenannte "8".

    • Legen Sie dazu mit dem Strick einmal, oder bei größeren Bäumen auch zwei bis drei mal, eine "8" um Stamm und Pfahl. Halten Sie dabei das eine Ende auf der Pfahlseite und wieckeln Sie das andere um Baum und Pahl. Dabei soll der Baum am Ende in der einen Hälfte der 8 und der Pfahl in der anderen Hälfte sitzen.

    • Dann wickeln Sie einen Teil des Strickes zwischen Baum und Pfahl um den Zwischenraum, also um die Taille der "8", so dass der Baum nicht mehr an dem Pfahl scheuern kann und fest sitzt.

    • Machen Sie den abschließenden Knoten am besten immer auf der Pfahlseite, das ist für den Baum besser und sieht besser bzw. professionelle aus.

    • Je Pfahl, den Sie verwenden legen Sie je eine "8" um Baum und Pfahl.

    • In jedem späten Sommer bis Herbst sollten Sie die Stricke überprüfen.

      1. Prüfen Sie dabei, ob die Stricke nicht zu fest am Stamm sitzen, denn im Spätsommer werden die Bäume durch das Dickenwachstum eine ganze Nummer dicker.

      2. Prüfen Sie auch, ob ein Anbinden überhaupt noch nötig ist oder ob der Baum schon alleine sehen kann. Bei den meisten Bäumen benötigt man die Pfähle für rund zwei bis drei Jahre, dann stehen sie fest. Nur einige Obstbäume, insbesondere Äpfel auf schwachen Unterlagen, benötigen mitunter immer einen Pfahl.

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