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Hochbeet

Anlegen und Bepflanzen von Hochbeeten

Hochbeet

Viele Gartenbesitzer fragen sich beim Thema Hochbeet: Ist das ein Hype oder eine hilfreiche Sache im Garten? Das Urteil ist klar: Ein Hochbeet verschönert jeden Garten und steigert den Ernteertrag. Aber wie legt man ein Hochbeet an? Mein Garten Ratgeber bietet Ihnen wichtige Tipps zum Bau, Befüllen und Bepflanzen.

 

Ein Hochbeet bietet mehrere Vorteile:

  • Pflanzen gedeihen im Hochbeet schneller und prächtiger, denn die Temperatur liegt etwa drei bis fünf Grad über dem normalen Gartenboden. Das liegt erstens an der Dämmung, die aufgrund der vier Schichten entsteht und zweitens am Verrottungsprozess, den die Schichten durchlaufen. Dadurch lassen sich die Ernteerträge verdoppeln oder gar verdreifachen.
  • Die Anbausaison lässt sich verlängern. Im Hochbeet gedeiht etwas nahezu das gesamte Jahr.
  • Schädlinge gelangen seltener ins Hochbeet und sind dort einfacher im Blick zu behalten als im normalen Beet. Werden Schnecken oder andere Schädlinge doch entdeckt, können sie schneller bekämpft werden.
  • Hochbeete haben typischerweise eine Arbeitshöhe von 70 bis 100 Zentimetern und sind daher rückenschonend. Das lästige Bücken bis runter zum Boden entfällt.
  • Selbst auf nährstoffarmem oder sandigem Boden sowie in Ecken, in denen sich partout nichts anpflanzen lässt, verschönert ein Hochbeet den Garten und steigert die Ernteerträge.

 

Hochbeet: Kaufen oder selber bauen?

Es gibt viele Gründe für ein Hochbeet aus Holz

Der Frühling (und Herbst) sind die ideale Zeit, um ein Hochbeet anzulegen, dann zu diesen Jahreszeiten fällt naturgemäß viel Abfall im Garten an, der sich perfekt als Nährstoffgrundlage für ein Hochbeet verwenden lässt. Mit einer Portion handwerklichem Geschick kann das DIY Hochbeet binnen weniger Tage entstehen. Schneller geht es, wenn ein fertiges Hochbeet gekauft wird, das nur noch befüllt werden muss. Wer ein Hochbeet selbst bauen möchte, kann sich an unserer Materialliste und Bauanleitung orientieren.

 

Ein Hochbeet selber bauen - mit diesem Material gelingt's

Für ein Hochbeet (Höhe: 72 cm, Länge: 1 m, Breite: 1 m) werden benötigt:

    • 4 Vierkanthölzer (6 x 6 cm), zugeschnitten auf 72 cm Länge
    • 24 Holzbretter (12 cm Breite), zugeschnitten auf 1 m Länge, sägerau oder glatt geschliffen, geeignet sich etwa Lärche, Kiefer oder Tanne (Bretter kann man bequem bei Holzland finden)
    • Zollstock
    • Bleistift
    • Säge (Stichsäge, Kreissäge oder Kapp- und Gehrungssäge zum Zuschneiden der Holzbretter)
    • Akkuschrauber, Bit und Bohraufsatz (etwas dünner als die Schrauben)
    • Schrauben (5 cm Länge, etwa 4,5 mm Dicke)
    • Teichfolie oder Noppenfolie zum Auskleiden des Hochbeets von innen, um das Holz zu schützen und die Erde vor Austrocknung zu schützen (etwa 4,30 m Länge, 75 cm Breite)
    • Nägel (kleine, etwa für Dachpappe)
    • Hammer
    • Drahtgeflecht wie Kanninchengitter oder Voilerendraht, damit Wühlmäuse, Maulwürfe und andere Nager von unten nicht ins Hochbeet eindringen können (etwas über 1 m Länge und 1 m Breite, damit es bequem an das Hochbeet getackert oder genagelt werden kann)
    • optional: Hand- oder Elektrotacker (um Drahtgeflecht und Folie anzubringen, dann entfallen Nägel und Hammer)

 

Bauanleitung für das DIY Hochbeet

Hochbeet mit Paprikasorten

Zuerst werden zwei Wände des Hochbeets gebaut. Dafür zwei Vierkanthölzer zurechtlegen und mit einem Holzbrett verbinden. Vor dem Festschrauben nachmessen, ob der gleiche Abstand am anderen Ende der Vierkanthölzer eingehalten wird. Damit das Holz nicht anfängt zu reißen, ist es sinnvoll vor dem Schrauben die Löcher vorzubohren. Anschließend die restlichen fünf Holzbretter anbringen. Alle Schritte für das zweite Seitenteil wiederholen. Fertig sind zwei Seitenwände.

Jetzt werden beide Seiten verbunden und das Hochbeet nimmt seine endgültige Form an. Wer alleine arbeitet, kann sich zwei Stühle zur Hilfe nehmen und die Wände so hochkant in Position bringen. Beide Seitenteile werden mit jeweils sechs Holzbrettern verbunden. Beim Vorbohren darauf achten, wo die bereits gesetzten Schrauben verlaufen. Daher die neuen Schrauben entweder unter oder über die ersten Schrauben setzen. Durch das erste Brett erhält die Konstruktion bereits eine gewisse Grundstabilität und die Stühle können entfernt werden. Vor dem Anbringen der weiteren Bretter unbedingt kontrollieren, ob der Abstand zwischen den beiden Seitenteilen stimmt. In diesem Stadium lassen sich die Seitenwände noch problemlos ausrichten. Sind alle 12 Holzretter montiert, kann das Hochbeet mit Teichfolie ausgekleidet und mit dem Drahtgeflecht von unten gesichert werden. Beide lassen sich mit einem Tacker oder alternativ mit Hammer und Nägeln anbringen. Wer möchte, kann das sägeraue Holz noch nachschleifen, lasieren oder lackieren. Notwendig ist das allerdings nicht.

Tipp: Das DIY Hochbeet kann in Länge und Breite verändert werden. Empfehlenswert ist immer eher in die Länge als in die Breite zu gehen, damit sich alle Pflanzen gut erreichen lassen.

Das Zusammenbauen dauert je nach handwerklichem Geschick einige Stunden oder Tage. Insgesamt ist es also relativ aufwändig. Einfacher ist es, auch ein fertiges Hochbeet aus dem Fachhandel zurückzugreifen. Holz ist das ideale Material und entwickelt mit der Zeit eine schöne Patina. Das Hochbeet kommt dann als Holzbausatz direkt nach Hause und lässt sich leicht aufbauen. Zudem gibt es unterschiedliche Aufführungen, was Größe, Holzart und Aussehen (etwa mit Sitzbank) betrifft.

 

Hochbeet befüllen:
Welche Regeln müssen beachtet werden?

Hochbett aus Holz

Der Clou des Hochbeets ist seine Füllung. Sie agiert als eine Art Komposter und liefert kontinuierlich Nährstoffe und Wärme. Um den wertvollen Verrottungseffekt zu erzielen, werden mehrere unterschiedliche Schichten aufgebracht. Vieles davon wird im Normalfall als Abfall im Garten gesehen.

Generell gilt:

Nach unten hin wird das Füllgut immer gröber. Die exakte Höhe der einzelnen Schichten richtet sich nach der Höhe des Hochbeets, das üblicherweise zwischen 70 und 100 Zentimetern liegt. Auf das Drahtgeflecht kann eine dünne Schicht aus Kies (Drainageschicht) aufgebracht werden, dann geht das Schichten los. Alle Schichten werden zu etwa gleichen Teilen eingefüllt.

  • Unterste Schicht (mindestens 10 cm): Grober Baum- und Strauchschnitt: Äste und Zweige sorgen für eine gute Belüftung und das aufgeschichtete Material kann gut verrotten.
  • Zweitunterste Schicht (mindestens 10 cm): Häckselgut, Laub, Grasschnitt, Stroh sowie nicht verrottetes Kompostgut
  • Mittlere Schicht (mindestens 10 cm): Gewöhnliche Gartenerde von durchschnittlicher Qualität, muss nicht hochwertig sein
  • Zweite Schicht (mindestens 10 cm): reifer Kompost, Dung oder verrotteter Stallmist
  • Oberste Schicht (mindestens 10 cm): hochwertige Garten- oder Blumenerde, in diese Schicht werden die Pflanzen eingebracht

Wichtig: Vor allem die beiden unteren Schichten unbedingt gut verdichten, da das Beet durch den Verrottungsprozess sonst zu schnell in sich zusammensackt.

Tipp: Soll das Hochbeet als reines Blumenbeet dienen, muss keine so aufwendige Schichtung erfolgen. Dann reichen auch zwei gleich hohe Schichten: eine untere Schicht aus grobem Material (Baum- und Strauchschnitt) und eine obere Schicht aus Blumenerde oder Kompost. Wenn im Hochbeet Gemüse oder Kräuter wachsen sollen, sind mehrere Schichten empfehlenswert, da dann der Verrottungsprozess effektiv ausgenutzt wird.

 

Welche Schichten werden verwendet und warum?

Karotten aus dem Hochbeet

Die richtige Schichtung im Hochbeet sichert den Verrottungseffekt und agiert als eine Art Heizung. Vier bis sechs Sichten - von grob bis fein - gelten als ideal und bieten den Zersetzungsbakterien einen idealen Nährboden. Das grobe Schnittgut im unteren Bereich wirkt mit einer guten Luftzufuhr förderlich.

 

Bepflanzung:
Welches Gemüse passt zum Bepflanzen im Hochbeet?

Dank der Wärmeentwicklung im Hochbeet lässt sich die Gartensaison effizient nutzen. Fast das ganze Jahr über lässt sich das Hochbeet bepflanzen.

Im Frühjahr (März / April): Pflücksalate, Rucola, Radieschen, Rettich, Spinat, Kräuter wie Petersilie

Ab Mai: Frühlingszwiebeln, Lauch, Zwiebeln sowie vorgezogene Gemüsepflanzen (Gurken, Tomaten, Paprika, Zucchini) - wichtig: Droht starker Frost, das Hochbeet lieber mit einem Vlies abdecken, um die vorgezogenen Pflänzchen zu schützen
Im Sommer (Juni / Juli): Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Möhren
Ab August: Grünkohl, Endivien sowie Herbstsalate wie Radicchio
Im Herbst (September / Oktober): Rucola, Rosenkohl, Sellerie anderes frostunempfindliches Gemüse oder Kräuter.

Für die Zeit zwischen Dezember bis Februar kann das Hochbeet komplett abgeerntet werden und mit einer Plane bedeckt überwintern. So waschen Schnee und Regen keine Nährstoffe aus dem Boden.

Beim Bepflanzen hohe Pflanzen in die Mitte und kleine Pflanzen an den Rand setzen, damit alle genug Sonne abbekommen.

Tipp: Nicht alle Pflanzen vertragen sich im Beet. Einige fördern sich gegenseitig, andere können sich beim Wachsen behindern. So gilt: Kohlarten nie nebeneinander setzen und Petersilie und Salat nie gesellen. Gute Nachbarn sind hingegen Basilikum und Tomaten, Basilikum und Gurke, Basilikum und Zucchini. Auch Erdbeeren und Petersilie sind eine gute Kombination, die gefräßige Schnecken von den Früchten fernhält.

Mehr zum Thema Pflanzenverträglichkei: Mischkultur Verträglichkeitstabelle

 

Welche Pflege benötigt ein Hochbeet?

Hochbeet mit Salatsorten

Ein Hochbeet ist in der Pflege unkompliziert und kommt ohne viel Arbeit aus. Nur regelmäßiges Gießen und gelegentliches Unkrautzupfen fallen an. Da es im Hochbeet einige Grad wärmer ist, trocknet die Erde schneller aus und muss entsprechend zuverlässig bewässert werden. Nicht erschrecken, im ersten Jahr sackt die Füllung durch den fortlaufenden Verrottungsprozess um 10 bis 30 Zentimeter ab. Eine neue Schicht Gartenerde oder Kompost gleicht den Verlust aus. Durch das Auffüllen gelangen auch wieder neue Nährstoffe ins Hochbeet und zusätzliches Düngen ist nicht nötig. Nur wenn vorrangig Starkzehrer wie Tomaten oder Meerrettich angebaut werden, sollte zwischendurch gedüngt werden.

Nach fünf bis sieben Jahren haben sich die Schichten im Hochbeet stark zersetzt und müssen erneuert werden. Dann wird die ausgezehrte Erde komplett entnommen und das Hochbeet mit neuen Schichten befüllt. Bei dieser Gelegenheit lohnt es sich, das Drahtgeflecht und die Teichfolie zu begutachten. Wenn sie nicht mehr intakt sind, sollten sie ausgebessert oder ausgetauscht werden. Die entnommene Erde eignet sich übrigens ideal zum Untermischen ins Freilandbeet und dient dort der Bodenverbesserung.

 

Fazit

Dank der Wärmeentwicklung im Hochbeet wachsen Kräuter und Gemüse schneller und werden eher reif. Dadurch lässt sich nicht nur die Vegetationsperiode verlängern, sondern auch der vorhandene Platz optimal ausnutzen. Selbst in kleinen Gärten ist für ein Hochbeet Platz. Und weil Gemüse und Co. rascher geerntet werden können, kommt die nächste Aussaat schneller ins Beet.

 

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