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Mutterpflanze

Unterschiede von "Mutterpflanze" und Pflanzen-"Eltern"

Mutterpflanzen-Quartier von Eukalyptus-Züchtungen (Eucalyptus grandis)
Mutterpflanzen-Quartier von Eukalyptus-Züchtungen
(Eucalyptus grandis)

Der Begriff der Mutterpflanze wird vor allem bei der Vegetativen Vermehrung von Pflanzen verwendet, also bei der, wo Pflanzen aus Teilen einer anderen Pflanze gezogen werden und nicht aus Samen. Der Begriff Mutterpflanze ist daher auch ein wenig irreführend, denn es handelt sich nicht um eine Mutter-Pflanze im Sinne geschlechtlicher Vermehrung.

Bei einer geschlechtlichen Vermehrung aus Samen spricht man hingegen nicht von Mutterpflanze, sondern von „Eltern“ bzw. „Mutter“ und „Vater“ da zur Samenbildung männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale vereint werden, und eine neue Pflanze entstehen lassen. Bei der Zucht neuer Pflanzenarten oder –Sorten wird dieses Verfahren zur Bildung neuer Eigenschaften einer Pflanzenart gezielt eingesetzt.

Bei der Vermehrung von bestehenden Sorten will man dagegen die Eigenschaften und Gene einer Sorte ohne jede Veränderung weitervermehren. Daher werden von Mutterpflanzen nicht Samen genommen, sondern Edelreiser für die Veredelung geschnitten, Stecklinge oder Steckhölzer entnommen, Absenker oder Ableger gemacht, oder in anderer Form Pflanzenteile verwendet, um diese Pflanze mit den nur ihr eigenen, ganz besonderen Eigenschaften zu vermehren.

Die spezifischen genetischen Eigenschaften einer Pflanze (Mutterpflanze), wie der Geschmack von Obstsorten oder das Aussehen von Rosen oder Stauden, können nur so vermehrt und weitergegeben werden. Durch eine Vermehrung durch Samen würden diese Eigenschaften verloren gehen, da die Gene einer Pflanze in den Samen (geschlechtliche Vermehrung) nicht zu 100% die Erbanlagen der Mutterpflanze wiederspiegeln, sondern sich mehr oder weniger stark aufspalten und viele Kombinationsmöglichkeiten zwischen den Genen der Eltern bieten. Gerade bei Obst oder Rosen-Sorten würde eine Aussaat der Samen nicht die gewünschte Sorte Obstbaum oder Rose hervorbringen, von der die Samen stammen, sondern bestenfalls etwas ähnliches. Natürlich kommt aus den Samen von Rosen auch immer ein Rose hervor, aber eben nicht von gleichem Aussehen, wie das der Eltern.

In vielen Gärtnereien stehen die Mutterpflanzen in sogenannten Mutterpflanzen-Beeten oder –Quartieren. In vielen Fällen werden jedoch die im Vorjahr durch Veredelung oder Steckling bzw. Steckholz gezogenen Pflanzen kurzfristig zu Mutterpflanzen, bevor sie in den Verkauf gehen. Die im ersten Jahr gebildeten Triebe werden geschnitten, damit sich die Pflanzen weiter verzweigen und bessere Qualitäten bilden. Das Schnittmaterial wird nun als Pflanzen-Material (Edelreiser) für die weitere Vermehrung durch Veredelung oder das Stecken von Steckhölzern verwendet. Vor allem bei Rosen oder Obst wird oft so verfahren. Bei anderen Kulturen, bei denen man von den nachgezogenen Pflanzen keine Reiser abschneiden kann oder zur besonderen Wahrung bestimmter Sorten, werden Mutterpflanzenbeete angelegt, die oft wie Hecken aussehen, da sie jedes Jahr geschnitten werden.

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