Weihnachtsbaum - den richtigen finden
So finden Sie den Weihnachtsbaum, der zu Ihnen passt
Für den Weihnachtsbaum kommen verschiedene Baumarten infrage. Nicht jeder mag jede Art als Weihnachtsbaum. Aber ein Nadelbaum ist es immer.
Während früher die klassische Rotfichte den typischen Weihnachtsbaum darstellte, griff man lange Zeit eher zu Blaufichten (blaue Form der Stechfichte), während viele heute zur Nordmannstanne greifen, die sich seit den 90 Jahren als der wichtigste Weihnachtsbaum etabliert hat. Vermutlich liegt es an dem dunklen und sehr fülligen Grün der weichen Nadeln, die im Gegensatz zu Rotfichte und Stechfichte nicht pieken.
Dagegen werden Kiefern nach wie vor eher selten zum Weihnachtsbaum gekürt. Vergleichen Sie unten unter: Weihnachtsbaum-Arten im Vergleich
In Deutschland werden Jahr für Jahr bis zu 32 Mio. Weihnachtsbäume verkauft, wobei alleine auf die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) rund 80% aller Bäume ausmacht.
Wer bei diesen Zahlen Angst um den Fortbestand des Waldes hat, kann hier beruhigt sein. Die Weihnachtsbäume kommen nicht aus dem Wald, sondern aus eigens angelegten Weihnachtsbaum Plantagen von Gartenbaubetrieben. Sie werden also genauso kultiviert wie jede andere Gartenpflanze auch. Die meisten unserer Weihnachtsbäume stammen aus dem Sauerland, wo hohe Niederschläge das Wachstum begünstigen, und vor allem aber aus Dänemark und Schleswig-Holstein. An diesen Standorten wachsen sie aufgrund hoher Niederschläge und des milden Küstenklimas besonders gut.
Je nach Verkaufsgröße sind die Bäume nach rund 8 bis 12 Jahren verkaufsbereit. Sie erkennen das ungefähre Alter eines Baumes sehr leicht an den einzelnen Internodien bzw. Astkränzen, die sie bilden. Von einem Astkranz zum nächsten ist es immer ein Jahr, plus die Triebspitze.
Die Preise lagen früher deutlich über dem heutigen Niveau und haben sich bis heute nach einem starken Einbruch um die Jahrtausendwende auf einem recht stabilen Level eingependelt. Dabei führen die Hitliste der Preise die Coloradotannen und Nobilistannen an, gefolgt von der Nordmanntanne. Je nach Qualität liegen die Preise bei 20 bis 25 Euro je Meter. Danach folgen die Blaufichten, Stechfichten und sowohl Rotfichten als auch Serbische Fichten. Das Schlusslicht bilden die Kiefern.
Edel-Tanne (Abies procera / Abies nobilis)
Die Edel-Tanne wird auch als Nobilistanne oder Silbertanne bezeichnet und ist eindeutig der Rolls Royce unter den Weihnachtsbäumen und dementsprechend teuer.
Sie stammt aus den regenreichen, pazifiknahen Regionen der nordwestlichen USA und wächst in unseren Baumschulen etwas langsamer, als die Nordmanntanne. Dadurch bildet sie dichte und sehr gleichmäßige Kronen mit elegant aufrechtgewölbten Nadeln von besonders schöner Farbe.
Besonders schön sind Exemplare mit Zapfen, die bei den Silbertannen sehr auffällig, groß und schön sind.
Vorteile
Besonders schöner Wuchs mit Zweigen von aufrechter blau-grau-grüner Benadelung.
Der Harz Duft der Edeltannen hat eine leichte Zitrusnote, die angenehm weihnachtlich wirkt.
Die Nadeln sind wie bei allen Tannen weich, stechen nicht und haften sehr lange am Baum.
Tragfähige Triebe.
Nachteile
Preisfrage - eher recht teuer
Korea-Tanne (Abies koreana)
Die, wie der Name schon sagt, aus Korea stammende Tanne ist neben anderen exotischen Tannenarten nach der Silbertanne eine der teuersten Weihnachtsbaumarten. Sie wächst deutlich langsamer, als die Nordmanntanne, was sich im Preis niederschlägt. Der Wuchs ist sehr dicht, im Jugendstadium beinahe zu dicht für einen Weihnachtsbaum.
Sehr schön sind jedoch die Exemplare, die für die Korea-Tannen auffälligen typischen blauen Zapfen tragen.
Vorteile
Besonders dichter Wuchs mit Zweigen von frisch-grüner Farbe.
Der Harz Duft der Korea-Tannen hat wie der der Silbertannen eine leichte Zitrusnote, die angenehm weihnachtlich wirkt.
Koreatannen mit Wurzelballen lassen sich nach Weihnachten besser wieder einpflanzen, als viele andere Arten.
Die Nadeln stechen nicht und sind wie bei allen Tannen weich und lange haftend.
Tragfähige Triebe.
Nachteile
Eher recht teuer
Kolorado-Tanne (Abies concolor)
Die Koloradotanne oder Grau-Tanne bildet die weichnadelige Variante zur Blaufichte, wenngleich ihre blaugraue Farbe auch nicht ganz den stahlblauen Ton der Blaufichte trifft. Beide stammen aus dem Westen der USA. Die sehr weichen Nadeln der Coloradotanne sind länger als die aller anderen Tannen und manchmal eher flach am Trieb angeordnet und manchmal auch den Trieb buschig umfassend, was schöner wirkt.
Der Grund, warum Colorado-Tannen genauso wie Korea-Tannen und andere, seltene Tannen-Arten, meist nur sporadisch im Handel erhältlich sind, liegt daran, dass diese teuren Gehölze nur selten wie die Fichten oder die Nordmanntanne als Weihnachtsbäume angebaut werden, sondern oft nur aus überständigen (nicht mehr verschulbaren) Baumschulquartieren stammen. Die eigentlich als Baumschulgehölze für den Garten angepflanzten Bäume werden dann abgesägt und gehen so als seltene und relativ teure Weihnachtsbäume in den Handel.
Vorteile
Gleichmäßiger, schöner Wuchs mit Zweigen von silbrig-grün-grauer Farbe.
Tragfähige Triebe mit besonders langen Nadeln.
Die Nadeln stechen nicht und sind wie bei allen Tannen weich und lange haftend.
Nachteile
Eher recht teuer
Nordmann-Tanne (Abies nordmanniana)
Die Nordmanntanne stellt die ideale Kombination aus allen wichtigen Attributen dar, die man bei einem Weihnachtsbaum erwartet. Der Baum ist von noblem dunklem Grün, tragfähig für allerlei Weihnachtsschmuck, preislich erschwinglich und von lange anhaltender Schönheit.
Aus diesem Grund führt die Nordmanntanne auch mit Abstand die Hitlisten der Weihnachtsbaumverkäufe an und wird fast ausschließlich als Weihnachtsbaum angebaut.
Vorteile
Die weichen Nadeln sind von schöner, dunkelgrüner Farbe und stechen nicht.
Die Triebe tragen problemlos Weihnachtsschmuck aller Art und von normaler Größe.
Die Nadeln haften sehr lange am Baum.
Die meisten Exemplare haben eine dichte, füllige Krone mit gleichmäßigen Astkränzen.
Nachteile
Nordmanntannen wachsen langsamer als Fichten und sind daher teurer.
Blaufichte / Stechfichte (Picea pungens Glauca)
Blau-Fichte nennt man nur die blaufarbene Variante der Stech-Fichte (Picea pungens). Es gibt mehr oder weniger bläuliche bis grünliche Selektionen sowie veredelte Sorten, die beinahe stahlblau und oft auch deutlich teurer sind. Blaufichten stammen aus den USA (Colorado und Utah) und sind bei uns aber schon seit sehr langer Zeit weit verbreitet und ein sehr schöner und beliebter Garten- und Parkbaum. Die Blaufichten sind nach den Nordmanntannen die klare Nummer Zwei im Weihnachtsbaumverkauf.
Vorteile
Meist preiswerter als Tannen, jedoch nicht unbedingt veredelte Typen von besonders schöner blauer Farbe.
Der gleichmäßige Kronenaufbau aus stabilen Ästen trägt problemlos auch schwereren Christbaumschmuck.
Mit der leuchtenden blaugrauen Farbe eine sehr schöne Alternative und ein deutlicher Kontrast zum dunklen Grün der Tannen.
Die Nadeln haften sehr viel länger als bei den anderen Fichtenarten, nicht aber so lange wie die den Tannen.
Nachteile
Die sehr dicht am Zweig stehenden Nadeln sind sehr hart und spitz, daher der Name. Schon beim Kauf sollten Sie Arbeitshandschuhe aus dickem Leder mitnehmen.
Preislich teurer als Rotfichte oder Serbische Fichte.
Die Nadeln sind mitunter so steif und dicht, dass ein Anbringen echter und elektrischer Kerzen leicht erschweren.
Rot-Fichte (Picea abies)
Mit fast 30% stellt die Rotfichte (fälschlicherweise auch Rot-Tanne genannt) den häufigsten Anteil aller Bäume in deutschen Wäldern. Der Name rührt von der rötlichen Rinde im Jugendstadium her.
Vorteile
Sehr preiswert
Nachteile
Die Nadeln halten im Wohnzimmer nicht sehr lange und beginnen schon nach 6 bis 10 Tagen abzufallen.
Die Triebe stehen meist aufrecht und sind sehr dünn und tragen nicht sehr gut Kerzen.
Der Wuchs ist oft unregelmäßig und die Nadeln stechen.
Serbische Fichte (Picea omorika)
Die Serbische Fichte ist sehr schlank und ähnelt in ihren Eigenschaften sehr der Rotfichte, mit der sie eng verwandt ist. Sie stammt aus einem kleinen Gebiet zwischen Serbien und Bosnien-Herzegowina, ist aber heute weltweit als großartiger Parkbaum verbreitet. In den USA wird sie gerne als Weihnachtsbaum verwendet. Der vergleichsweise dünne Stamm trägt eine schmale, konische und eher schüttere Krone. Die Haupt-Äste stehen waagerechter als bei der Rotfichte, während die Zweige oft stark herabhängen. Hübsch ist die silbergrün-blaue Farbe der Nadelunterseiten.
Vorteile
Preiswert, aber meist teurer als Rotfichten
Nachteile
Genauso wie bei Rotfichten
Kiefern (Pinus)
Die Kiefer wird bei uns eher selten als Weihnachtsbaum verwendet. Zum einen besitzen Kiefern nicht den typischen Weihnachtsbaumcharakter, mit der konischen Form, zum anderen sind sie aufgrund ihres starken Wuchses weniger dicht und haben lange, schlaksige Triebe.
Vorteile
Der angenehm harzige Duft von Nadelbäumen kommt bei Kiefern wohl am stärksten zum Tragen. Die Bäume verbreiten einen sehr stimmungsvollen Duft.
Preislich liegen sie auf dem Niveau der Rotfichten, sind also sehr preisgünstig.
Die Nadeln der Kiefern halten am Baum oft noch länger als die der Tannen.
Nachteile
Die relativ weichen Äste sind nicht in der Lage sonderlich viel Gewicht zu tragen und neigen sich schnell nach unten.
Die langen Triebe sind oft nicht sehr dicht benadelt und daher für das Wohnzimmer nicht geeignet. Ab drei Metern und mehr sind Kiefern sehr schöne Weihnachtsbäume für draußen.
Durch die langen Nadeln ist das Befestigen von Kerzen und anderem Schmuck nicht so einfach.
Weihnachtsbäume... lieber mit oder ohne Ballen?
Viele stören sich an dem Gedanken, nach Weihnachten den schönen Baum einfach auf die Straße zu dem Müll zu stellen und bevorzugen einen Baum mit einem Ballen. Andere wiederum wollen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, und benötigen ohnehin einen Baum für den Garten. Ein dritter Grund kann auch das mehrfache Verwenden ein und desselben Baumes sein.
Aber auch ein Baum mit Ballen kann über Weihnachten eingehen. Damit es gelingt, gibt es einiges zu bedenken, denn Ballenware ist oft teurer, und der Baum soll am Ende ja nicht trotzdem kaputt gehen. Das schlimmste sind die trockenen und warmen Verhältnisse in unseren Wohnstuben. Einen Baum mit Ballen sicher und lebendig über die Festtage zu bringen, ist nicht ganz so einfach, wie es manchmal aussieht. Sind die Nadeln am Baum erst einmal trocken, ist der Baum verloren.
Ballenware nach Weihnachten wieder zum Anwachsen zu bringen, setzt die Einhaltung folgender Regeln voraus:
Holen Sie den Baum so spät wie möglich ins Haus, denn der schlimmste Feind des Weihnachtsbaums ist die trockene Heizungsluft. So lange er auf dem Balkon, der Terrasse oder in der Garage steht, ist meist alles in Ordnung.
Behalten Sie den Baum nach Möglichkeit nicht bis Sylvester im Haus, das ist für die meisten Bäume zu lange. Für ein erfolgreiches Anwachsen nach den Feiertagen sollten Sie den Baum so kurz wie möglich in der Wohnung halten. Am besten stellen Sie den Baum erst am 24.12. auf und stellen ihn schon am 27.12. wieder raus, und pflanzen ihn am besten auch gleich ein. Wenn Ihnen das nicht zusagt, sollten Sie sich keinen Baum mit Ballen kaufen.
Akklimatisieren Sie den Baum vor dem Aufstellen, indem Sie ihn zuerst ein oder zwei Tage vor dem Fest im kühlen Hausflur stehen lassen, bevor Sie ihn reinholen.
Gießen Sie den Ballen regelmäßig, aber lassen Sie ihn nicht im Wasser in einem Topf stehen. Halten Sie den Ballen nur feucht. Stellen Sie den Baum dazu gleich so auf, dass Sie einigermaßen bequem an den Ballen oder Topf kommen und stellen Sie etwas unter den Ballen oder Topf, damit Ihr Fußboden nicht nass wird.
Halten Sie die Temperatur im Zimmer moderat. Je wärmer das Zimmer geheizt wird, desto weniger gut sind die Chancen für den Baum, das Weihnachtsfest zu überleben.
- Stellen Sie den Baum nicht in unmittelbarer Nähe vor einem Ofen oder Heizkörper auf, da die trockene Hitze das Welken und den Nadelfall begünstigt.
Die Fichten vertragen das Weihnachtsfest in der Regel sehr viel schlechter noch als die Tannen. Die Koreatanne hält es besser aus als andere Tannen. Die Stechfichte schafft es unter den Fichten am ehesten.
Pflege- & Sicherheitstipps für ein gelungenes Weihnachten
Damit der Weihnachtsbaum über die Festtage nicht nachlässt und aufgibt, können Sie folgende Tricks zur Pflege anwenden:
Akklimatisieren Sie auch ballenlose, also abgesägte Bäume vor dem Aufstellen, indem Sie diese ein paar Tage zuvor in einen kühlen Flur stellen. Besonders dann, wenn es draußen gefroren hat, ist das sinnvoll.
Lagern Sie den Baum vor dem Aufstellen mit dem Stamm in einem Eimer mit Wasser, damit er sich vollsaugen kann.
Befreien Sie einen eingenetzten Baum einen Tag vor dem Aufstellen vom Netz, damit die Äste ihre natürliche Form zurückerhalten, bevor Sie den Baum schmücken.
Schneiden Sie vor dem Aufstellen den Stamm des Weihnachtsbaumes wie einen Strauß Blumen noch einmal nach und stellen Sie ihn dann in einen mit Wasser gefüllten Ständer. Sie können auch Frischhaltemittel für Schnittblumen hinzugeben.
Stellen Sie den Baum nicht in unmittelbarer Nähe vor einem Ofen oder Heizkörper auf, da die trockene Hitze das Welken und den Nadelfall begünstigt.
Damit das Weihnachtsfest nicht in einem Desaster endet, beachten Sie bitte auch folgende Tipps:
Stellen Sie immer einen Eimer Wasser oder einen Feuerlöscher griffbereit beiseite und das nicht nur bei echten Kerzen. Auch Bäume ohne echte, brennende Kerzen sind sehr leicht entzündlich.
Durch das Einsprühen des Weihnachtsbaums mit Haarspray werden die Nadeln zwar haltbarer, jedoch erhöht sich dadurch auch die Brandgefahr um einiges. Wir raten daher davon dringlichst ab.
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