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Teilen (Stauden etc.)

Vermehrung von Stauden und Gehölzen durch Teilung

Sonnenhut (Echinacea) mit Hummeln

Durch das Teilen werden vor allem Stauden vermehrt, aber auch Gräser und einige Sträucher bzw. Halbsträucher können so nachgezogen werden. Auch überalterte oder blühfaul gewordene Stauden werden so verjüngt und zu neuem Wachstum und Blüte angeregt.

Beim Teilen werden die Pflanzen meist ausgegraben und im Wurzelbereich von Hand oder mit dem Spaten oder einem anderen Werkzeug geteilt und neu gepflanzt. Am meisten angewandt wird die Methode des Teilens bei Stauden. Auf Halbsträucher, wie z.B. Lavendel oder Bartblumen (Caryopteris), kann man die Methode nur bedingt anwenden und nur, wenn sie im Wurzelbereich genügend verzweigt sind und entsprechend viele Bodentriebe gebildet haben, so dass man sie ohne größeren Schaden in zwei oder drei Teile teilen kann.

Warum teilt man Stauden?

Schwertlilien (Iris) beginnen Ringe zu bilden und von innen her zu verkahlen
Schwertlilien (Iris) beginnen Ringe zu bilden und von innen her zu verkahlen

Woran erkennt man, dass die Stauden geteilt werden sollten?

Einige Staudenarten verausgaben sich mit der Zeit, so dass ihnen eine Erneuerung gut tut. Andere Stauden, wie Iris oder Astern, beginnen nach einigen Jahren von innen her zu verkahlen. Sie werden unansehnlich. Wiederum andere werden einfach mit der Zeit zu groß, oder breiten sich immer weiter aus.

Man kann das ändern, indem man sie verjüngt, d.h., man teilt die Pflanzen und zieht quasi neue, junge Pflanzen auf. Der Nebeneffekt: Sie werden mehr. Sollte das nicht erwünscht sein, weil beispielsweise der Garten schon aus den Nähten platzt, können Sie Freunde oder Nachbarn damit beschenken, oder die Reste letztlich einfach verkompostieren.

Bedenken Sie brim Pflanzen aber, dass viele Staudenarten nicht solitär stehen, sondern als größere Gruppe sehr viel besser wirken, als einzelstehend. Pflanzen Sie solche Arten daher nicht zu sparsam. Welche Art zu welchen Gruppen gehören, finden sie in der Pflanzenliste Stauden bzw. Pflanzenliste Gräser.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Stauden zu teilen?

Werden die Astern langsam zu breit und groß, kann man ans Teilen denken
Werden die Astern langsam zu breit und groß, kann man ans Teilen denken

Der richtige Zeitpunkt hängt weitgehend von den Sorten und Arten der Stauden ab

In den meisten Fällen sind Stauden nach rund 3 bis 8 Jahren soweit, dass ihre Blühkraft nachlässt oder sie unansehnlich werden. Um Ihnen hier lange Listen zu ersparen: Sie werden es selber sehen, wenn Ihnen die eine oder andere Staude nicht mehr gefällt und zu wüst wird oder zu hässlich. Dann ist es an der Zeit. Das Gleiche gilt für Gräser, wie z.B. Blauschwingelgras oder Bärenfellgras (Festuca). Sie werden früher oder später von innen her braun und dann kahl.

Um es aber bezüglich der richtigen Jahreszeit zu vereinfachen gibt es folgende
Faustregel:

Goldruten (Solidago) kann man von Hand oder mit dem Spaten Teilen
Goldruten (Solidago) kann man von Hand oder mit dem Spaten Teilen
  • Herbstblüher und Sommerblüher teilen Sie am besten im Frühling

    Zu dieser Zeit haben sie viele Nährstoffe gespeichert und sind besonders kräftig. Sie wachsen nach dem Teilen und Pflanzen gleich schnell an, und haben viel Zeit, sich zu etablieren, bevor sie mit der Blüte beginnen müssen. Oft sind im Frühling schon die Triebspitzen der Stauden deutlich zu sehen. Das spielt für das Teilen und Umpflanzen keine Rolle, solange diese Triebe noch in der Startphase sind. Schneiden oder Kürzen kommt hier nicht infrage. Sie sollten aber dann auch nicht mehr zu lange mit dem Teilen der Stauden warten.

  • Frühjahrsblüher teilen und vermehren Sie am besten im Herbst

    Frühjahrsblüher benötigen im Frühling all ihre Kraft zum Blühen. Teilt und verpflanzt man sie im Frühling, schadet es ihnen und Sie selber haben eine magere Blütefülle in dem Jahr. Lassen Sie den Pflanzen Zeit, Energie und Nährstoffe über den Sommer zu sammeln und teilen und verpflanzen Sie diese dann am besten im Herbst. Einige Arten wurzeln auch im noch Herbst an. Hier sollte das Laub ganz eingegangen sein. Einige Arten jedoch sind noch bis in die ersten Frostphasen grün, und können dann getrost zurückgeschnitten werden.

Taglilien (Hemerocallis) in verschiedenen Sorten
Taglilien (Hemerocallis) in verschiedenen Sorten
  • Sommerblüher

    Was zwischen Frühling und Herbst im Sommer blüht, kann aber auch sowohl nach der Blüte im Herbst als auch im Frühjahr umgesetzt werden. Sind die Stauden aber schon zu weit angewachsen und grün, sollten Sie vielleicht doch eine Herbstverpflanzung und Teilung in Erwägung ziehen, um den Pflanzen nicht zu schaden.
    Sollten bei einer frühen Herbstpflanzung noch längere Triebe und Blätter an den Pflanzen vorhanden sein, dann sollten Sie ggf. einen Ausgleich zwischen Wurzelballen und Laubwerk schaffen, indem Sie das Grün beschneiden.

  • Gräser teilen und vermehren Sie am besten im Frühling

    Gräser können über den Winter sonst sehr leicht vertrocknen, wenn man sie im Herbst verpflanzt. Im Frühling dagegen können sie gleich anwachsen.

Wann verpflanzt man Stauden am besten? ...mehr dazu unter Stauden verpflanzen

Wie teilt man Stauden richtig?

Frauenmantel (Alchemilla mollis) steht sehr gerne großflächich und dicht
Frauenmantel (Alchemilla mollis) steht sehr gerne großflächich und dicht

Stauden können je nach Art auf verschiedene Weise geteilt werden.

Wie Stauden geteilt werden, hängt weitgehend von der Art der Staude und ihres Wurzelwerkes ab. Einige Arten sind eher zart und sollten besser von Hand zerlegt werden; andere Schneidet man mit der Schere in einzelne, passende Stück und wieder andere haben so dichtes und robustes Wurzelwerk, dass man sie einfach mit dem Spaten zerteilen kann. Sie finden das schnell selber heraus. Das Zerteilen von Hand erfordert bei einigen Stauden ein wenig Kraft, dafür richtet man aber weniger Schaden an. Sind die Ballen jedoch zu fest und dicht durchwurzelt, sollten Sie den Spaten zur Hand nehmen.

Zuerst einmal graben Sie die Stauden aus. Dazu können Sie einen Spaten oder eine Grabegabel, wobei in den meisten Fällen der Spaten handlicher ist.

Straußfarn (Matteuccia struthiopteris) kann auch nach einigen Jahren Geteilt werden
Straußfarn (Matteuccia struthiopteris) kann auch nach einigen Jahren Geteilt werden

Dann entscheiden Sie, ob die Art mit den Händen in Teile zerlegt werden kann oder ob Sie eine Schere benötigen oder ob Sie feste Ballen vor sich haben, die Sie einfach mit dem Spaten in einzelne Stücke zerteilen sollten. Sie sehen dann selber meist, was zu tun ist. Besonders große Stauden können Sie aber auch schon beim Ausgraben portionieren und in Teilen herausnehmen. Das empfiehlt sich vor allem bei größeren Exemplaren, die sonst einfach zu groß sind, um sie zu bewegen. Stechen Sie dazu mit dem Sparten um die Staude herum und teilen Sie dann in Stücke, solange diese noch in der Erde sind. Danach heben Sie die einzelnen Stücke heraus. Gut ist, wenn Sie beim durchteilen der Stücke beherzt und mit Schwung durch den Wurzelballen stechen und nicht darin „herumprokeln“, denn das schadet den Wurzeln ggf. mehr.

Dichte Staudenpolster wie die Goldrute (Solidago), lassen sich serhr einfach teilen
Dichte Staudenpolster wie die Goldrute (Solidago), lassen sich serhr einfach teilen

Achten Sie beim Teilen auf Folgendes

  • Verwenden Sie nur die vitalen und intakten Teilstücke mit kräftigen Knospen.

  • Wichtig ist auch auf die einzelnen Triebe oder Triebspitzen zu achten, die sich im Frühling schon gebildet haben könnten, wenn es schon ein wenig wärmer gewesen ist. Achten Sie darauf, diese jungen Triebspitzen nicht zu beschädigen.

  • Entfernen Sie nach dem Herausnehmen alle trockene Triebe sowie abgestorbenes Pflanzenmaterial von den Stücken.

  • Beseitigen Sie alles Unkraut, vor dem Pflanzen. Sind die Wurzeln eher lose, lässt sich sogar die Quecke leicht entfernen. Lokalisieren Sie dazu die Wurzeln der Quecke bzw. der Staude und säubern Sie diese.

  • Alte, braune Mittelstücke sind meist nicht mehr wüchsig und können auf den Kompost.

  • Im Idealfall pflanzen Sie die Stücke direkt wieder ein. Lassen Sie die Stauden nicht zu lange außerhalb der Erde liegen.

  • Achten Sie beim Teilen und umpflanzen von Stauden auch ein wenig auf das Wetter. Die Wurzen der Pflanzen leiden Schaden, wenn sie der direkten Sonne ausgesetzt sind. Nutzen Sie daher besser bewölkte Tage oder legen Sie einen (am besten feuchten) Sack auf ausgestochene Pflanzen.

  • Wässern Sie die eingesetzen Stücke ordentlich!

Wann wird es für einige Arten Zeit, geteilt zu werden?

Hosta (hier Hosta sieboldiana) ziehen sich im Winter ganz in die Erde zurück
Hosta (hier Hosta sieboldiana) ziehen sich im Winter ganz in die Erde zurück

Brennende Liebe und Purpurglöckchen sowie Frühsommer-Astern und Lupinen teilen Sie am besten im vierten bis fünften Jahr.

Federnelken, Mädchenauge, oder Hornveilchen vergreisen nach wenigen Jahren. Solche kurzlebigen Stauden erhalten Sie jung, indem Sie diese alle zwei bis drei Jahren teilen und neu pflanzen.

Zu den besonders langlebigen Staudenarten, die über Jahre keiner Verjüngung bedürfen, gehören Pfingstrosen (Paeonien), Waldgeißbart, Trollblume, Bart-Iris, Rittersporn oder Tränendes Herz, Silberkerze und Riesen-Chinaschilf.
Diese nehmen es einem übel, wenn man sie zu oft teilt und wollen am liebsten in Ruhe gelassen werden. Sie werden mit jedem Jahr schöner, in dem man sie nicht anfasst. Sie werden erst nach vielen Jahren blühfaul, so dass es dann doch irgendwann Zeit wird. Wenn es dann sein soll, werden Päonien nur im Herbst geteilt oder verpflanzt.

Arten-Spezifische Besonderheiten

Teilen und umpflanzen von Gräsern geschieht am besten im Frühling
Teilen und umpflanzen von Gräsern geschieht am besten im Frühling

Gräser teilen und vermehren Sie am besten im Frühling.

Einige Stauden bilden Pfahlwurzeln aus. Dazu gehören z.B. die Gartenyucca oder Palmlilie (Yucca) oder der Türken-Mohn (Papaver). Diese lassen sich sehr gut durch das Zerschneiden der langen Wurzeln vermehren, so dass wir hier weniger von Teilen sprechen, als von der Vermehrung durch Wurzelschnittlinge.

Iris z.B. haben dicke Rhizome mit Triebenden. Teilen Sie Iris daher nicht zu klein und am besten im Sommer nach der Blüte (mehr dazu unter Iris teilen). Es sollte immer wenigstens eine Triebspitze vorhanden bleiben. Schneiden Sie bei den Iris die Blätter auf etwa 1/3 herunter.

Der Sonnenhut (Echinacea), Taglilien (Hemerocallis) oder die Indiandernessel (Monarda), gehören zu den Stauden, die man nach dem Ausgraben anstatt mit dem Spaten auch gut von Hand „zerlegen“ kann. Sie haben viele kleine Wurzel-Teile und Triebspitzen, die Sie einzeln oder in Gruppen bzw. gebündelt wieder an anderer Stelle einpflanzen können.

Dann gibt es noch die Arten, die sich durch Teilung schlecht bis gar nicht vermehren lassen. Zu diesen gehören Prachtspieren (Astilben Arten) oder die Raublattaster (Aster novae-angliae) und solche, deren einzelnen Triebe keine Wurzeln bilden.

Riesenschleierkraut (Gypsophila paniculata), Küchenschelle (Pulsatilla-Arten) und ähnliche Arten bilden tiefwurzelnde Pfahlwurzeln und sind nicht einfach teilbar.

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