Pinzieren
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zur generativen Vermehrung
Was versteht man unter "Pinzieren"?
Beim Pinzieren handelt es sich einfach um das Entspitzen von krautigen Triebspitzen bestimmter Pflanzen während der Wachstumsphase, um dadurch das Wachstum in eine bestimmte Richtung zu bewegen. Anders als beim Schneiden von holzigen Trieben wird diese Pflanzenbehandlungsmethode nicht vor oder nach der Wachstumsphase am Holz angewendet, sondern regulierend schon deutlich bevor es zu einer Verholzung von Trieben kommt. Auf diese Weise verliert man bei mehrjährigen Gehölzen nicht eine ganze Vegetationsperiode, sondern kann schon im selben Jahr das Wachstum lenken.
Im kommerziellen Gartenbau wird diese Methode jedoch überwiegend bei Zimmer-, Beet- und Balkonpflanzen angewandt, die oft gar keine holzigen Triebe ausbilden. Hier werden die ersten sich bildenden Trieben von Jungpflanzen krautiger Zierpflanzen pinziert, die aus Sämlingen oder Stecklingen gezogen wurden. Aber auch bei Rosen, Bonsais oder im Obstbau wird pinziert, um den Aufbau der Pflanzen zu steuern.
Ziele und Unterschiede beim Pinzieren
Das Pinzieren von Leittriebspitzen soll in erster Linie die Bildung und das Wachstum von neuen Seitentrieben und/oder Blütenknospen anregen, wie z.B. bei Rosen.
Grünpflanzen sollen buschiger und dichter werden, indem man das Wachstum in die Höhe einschränkt, während Blühpflanzen zudem dichte Blütenbüsche bilden sollen.
Man kann durch das Pinzieren aber auch die Blütezeit hinauszögern oder zeitlich verschieben, indem Seitentriebe (ggf. mit Blühknospen) pinziert werden, die daraufhin später erst in Blüte kommen.
Wann und wie im Einzelnen zu Pinzieren ist, hängt weitgehend von der jeweiligen Art der Pflanzen ab, und lässt sich nur schwer verallgemeinern. Da es sich um krautige, also sehr weiche Triebe handelt, die gekürzt werden sollen, genügt es oft schon die Triebspitzen mit einer kleiner Schere oder dem bloßen Fingernagel „abzuknipsen“.
Auch das Ausgeizen von Tomaten kann weitestgehend ebenfalls als eine Art Pinzieren betrachtet werden, allerdings hier mit dem umgekehrten Ziel, nämlich eines Wachstums in die Länge und nicht in die Breite.
Pinzieren vergessen!
Bei diesem Trieb aus einem Rosensteckholz (Bild links) hätte ein früheres Pinzieren zu einer mehrtriebigen und damit buschigeren Rose mit sehr viel mehr Blüten geführt.
Jetzt hat man nur einen einzigen, sehr langen Trieb, auf dem nur eine einzelne Knospe thront. Wird der Trieb nun geschnitten, ist es ein wenig zu spät. Um das gleiche, ursprünglich durch ein Pinzieren gewünschte Ergebnis zu erhalten, verliert man nun ein ganzes Jahr.
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