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Frostschutz an Pflanzen: Materialien & Methoden

Mit welchen Maßnahmen schütze ich meine Pflanzen im Winter?

Wie kann ich empfindliche Pflanzen schützen und welche Maßnahmen gehören zu einem guten und effektiven Winterschutz?

Wahl des Standorts

Winterschutz beginnt jedoch schon mit der Pflanzung an den richtigen Standort. Wählen Sie für die bedingt frostharten Gehölze einen eher geschützten, wärmeren Standort, z.B. an einer südseitig gelegenen Wand, oder in einer wenig windigen Ecke, oder an eine Stelle mit einem wärmeren Boden. Als „wärmer“ gelten solche Böden, die entweder einen höheren Humus oder Torfgehalt haben, oder kalkhaltiger sind. Schwere, feste und nasse, lehmige Böden sind in der Regel eher kalt. Am besten ist der Standort, der alle drei Kriterien in sich vereint.

Einwickeln, Abdecken oder Anstreichen

Die häufigste Art des Winterschutzes ist das Einwickeln der Pflanzen gegen Wind und Kälte. Es schützt sowohl vor Austrocknung als auch vor den Temperaturen.

Es kommen verschiedene Materialien in Betracht:

Reisig / Zweige / Jutesäcke


Nadelbaumzweige (Fichte, Tanne etc.) können zum „Ausstopfen“ der Zwischenräume der Zweige von z.B. Stämmchenrosen verwendet werden. Sie halten die Temperatur immer ein wenig weiter oben und fangen Schnee ein, de sich auf ihnen absetzt. Schnee isoliert ebenfalls sehr gut gegen Kälte oder Verdunstung.

Jutesäcke haben im Prinziep den gleichen oder ähnlichen Effekt. Säcke aus künstlichen Materialien wärmen weniger gut, schützen aber dennoch besser als gar nichts.

Schurwolle


Die unbehandelte Wolle von Schafen, sofern Sie Zugang zu solchen haben, hat neben den prinzipiell gleichen Effekten oder Verwendungsmöglichkeiten wie Reisig oder Jute, noch den immensen Vorteil, dass sie, sofern nicht zu alt, auch Reh- und anders Wild abhält und so vor Verbiss schützt (Wildverbiss).

Vlies


Ein spezielles Pflanzenvlies können Sie in Baumärkten oder Gartencentern kaufen. Die Vorteile sind seine Wasser- und Lichtdurchlässigkeit, Wärmeisolierung und ein guter Verdunstungsschutz. Es kann sowohl zum Abdecken von Flächen genutzt werden als auch zum Einwickeln von Pflanzen.

Insbesondere der Verdunstungsschutz ist von Wichtigkeit, da die meisten Pflanzen oft gar nicht erfrieren, sondern vertrocknen. Sie sterben viel eher an Austrocknung. Diese Gefahr besteht insbesondere bei Frösten mit kaltem Wind. Dieser entzieht sowohl der Pflanze als auch dem Boden das Wasser, da gefrorenes Wasser direkt in den gasförmigen Aggregatzustand über geht. Scheint zudem die Sonne auf den Boden, wird dieser Effekt sogar noch bestärkt, auch und insbesondere bei Minustemperaturen.

Das Fließ wird einfach um die Pflanze herumgewickelt. Bei Schneefall muss jedoch darauf geachtet werden, dass der Schnee nicht das Fließ samt Pflanze erdrückt. Bei zarteren Gewächsen, die diesem Druck nicht standhalten, kann ein einfacher Pfahl neben der Pflanze in die Erde geschlagen werden. Dann wird die Pflanze samt Pfahl eingewickelt und vorsichtig so verschnürt, dass das Vlies wirklich winddicht ist.

Laubmulch


Rosen oder Stauden lassen sich auch sehr gut mit einem Laubpolster gegen den Frost und das Austrocknen schützen. Oft fällt Laub ohnehin zur genüge im Garten an, wenn im Herbst alle Bäume leergefegt sind. Man kann es einfach rund 10 bis 20 cm dicht auflegen bzw. die Basis von Rosen damit einmulchen. Staudenbeete oder größere Areale werden oft mit kleinen permanenten Zäunchen umgeben, die oft nicht mehr als 20 bis 25 cm hoch sind. Sie verhindern das wegwehen des Laubes auf größeren Flächen.

Ein weiterer Vorteil ist dabei das zusätzliche Einbringen von Nährstoffen durch das Laub. Ein Laubpolster fördert die Humusstruktur und das Bodenleben ungemein. Würmer und andere Tiere fressen das verrottende Laub und lockern den Boden auf und reichern Ihn mit Humus und Mineralien an, die sie aus dem Laub nehmen. Die Krümelstruktur Ihrer Gartenerde wird erheblich verbessert. Einziger Nachteil: Es mag nicht jedem gefallen und u.U. ein wenig unordentlich aussehen. Wo es passt, ist es aber eine super Lösung.

Anhäufeln


Frostempfindliche Rosen und andere Gehölze, die einen Winterschutz vor allem an der Basis, am Wurzelhals benötigen, werden klassischerweise angehäufelt. Man nimmt die umliegende Erde und deckt damit die unteren Astpartien der Pflanzen locker ab. Viele nutzen diese Gelegenheit, um mit Torf bei dieser Gelegenheit mehr Humus in den Boden zu bringen und häufeln somit nur mit Torf ab, der durch seine sehr luftige und fluffige Struktur gut isoliert. Eine Mischung aus Laub und Erde tut es aber auch, ist preiswerter und schont die natürlichen Ressourcen.

Kali-Düngung


Eine Hilfe für viele Pflanzen, auch jene, die eigentlich Winterhart sind, ist eine leichte Gabe eines Kalium Düngers. Dies sollte im Spätsommer (September) geschehen.
Ein Kaliumdünger sorgt für eine besseren Wasserhaushalt in den Zellen der Pflanze und stärkt die Zellen gegen Frost. Einige Kaliumdünger enthalten Chlorid, da sie für die Landwirtschaft gedacht sind, denn Gräser wie auch Getreide vertragen das. Die meisten Gartenpflanzen mögen das jedoch nicht. Achten Sie deshalb darauf, dass der Dünger auch chloridfrei ist, den Sie kaufen.

Winterschutzfarbe


Viele Bäume leiden vor allem nach der Pflanzung sehr unter der Wintersonne. Sie vertrocknen direkt unter der Rinde, die dann später rissig wird und abbkättert. Der Stamm hat dann eine kahle Stelle als sei er mechanisch beschädigt worden. Der Effekt ist ganz ähnlich wie der, bei dem Pflanzen im Winter austrocknen. Birken haben darum eine natürliche weiße Rinde entwickelt, welche die Wintersonne wieder abstrahlt.

Gegen die winterliche Sonne und eine Austrocknung kann ein weißer Anstrich als Winterschutz Abhilfe schaffen. Oft sind die Farben auch mit einem Mittel gegen Wildverbissschutz kombiniert. Man sollte sie in jedem guten Baumarkt bzw. Gartencenter bekommen können.

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