Gehölzschnitt (Allgemeine Grundlagen)
Wie schneidet man Bäume, Sträucher & Obst richtig?
Wenn im Frühjahr die meisten Fröste und der Winter beinahe vorüber sind, die Gehölze aber noch nicht treiben und der Garten so langsam erwacht, ist für die meisten Gehölze, Baum oder Strauch, der richtige Zeitpunkt gekommen, um sie zu schneiden.
Schnittstellen sind, je nach Art der Pflanze, mehr oder minder frostempfindlich, und somit ist die Frühjahrszeit kurz vor dem Austrieb für viele Gehölze die ideale Zeit. Im baldigen Wachsen kann die Wunde auch schnell wieder heilen.
Stark blutende Arten allerdings, wie z.B. Wallnuss (Juglans), schneidet man daher aber lieber zum Sommerende, wenn der Saftdruck nachlässt. Sie bluten sonst regelrecht aus.
Auch wollen nicht alle Sträucher und Bäume auf die selbe Art und Weise geschnitten werden. Oft wird einfach daran lang gesäbelt, und manch einer wundert sich, warum sein Strauch im kommenden Sommer nicht blüht oder der Baum nicht trägt; oder es wird so geschnitten, das die Pflanze leidet, oder sogar eingeht.
Hier sind Sie richtig, um zu erfahren, wie sie welche Sträucher richtig schneiden.
Wie sie Obst-Bäume-schneiden, Bäume-schneiden, oder Ziersträucher schneiden, finden Sie, wenn Sie im Menü oben unter Schnitt auf den entsprechenden Begriff klicken.
Auf Astring schneiden!
"Schneiden auf Astring", wie der Gärtner sagt, bedeutet, weder zu tief und damit den Astring wegzuschneiden, noch einen Haken stehen zu lassen, ganz gleich, ob ein starker Ast am Stamm weggesägt oder kleinere Zweige geschnitten werden sollen.
Schneiden Sie immer auf Astring und lassen Sie die kleine Wulst am Stamm oder Ast stehen.
Bei dem Astring handelt es sich um eine leichte Wulst, die sich am Ansatz sowohl junger als auch alter Triebe befindet. Sie sollte niemals weggeschnitten werden. Schneidet man zu flach und damit den Astring weg, so kann der Baum die Wunde nicht mehr mit dem Kallus des Astrings überwallen. Die Stelle trocknet ein und reißt oder bricht unter Umständen sogar später.
Zapfen oder "Kleiderhaken"
Ebenso ist das Stehenlassen von längeren Aststücken nicht vorteilhaft (sogenannte Zapfen oder "Kleiderhaken"). Schneidet man zu lang und belässt solche Stumpen am Baum, ist das fast ebenso schädlich, wie das Wegschneiden des Astrings. Die Kleiderhaken trocknen ein und können von Astring und Rinde nicht überwachsen werden, was zu schweren Schäden am Baum führen kann. Je dicker sie sind, desto länger dauert es, bis sie abfallen und umso schädlicher ist die Wirkung. In dieser Zeit wird der Baum versuchen, die Stelle zu überwallen, was aber aufgrund der Länge des Zapfens oft nicht geht.
Die Zapfen ziehen nicht nur Pilzkrankheiten an, sondern bilden später Löcher, wenn sie nach Jahren abgefault oder durch Trocknung herausgefallen sind, die je nach Stärke des Zapfens mehr oder weniger tief in den Stamm hineinreichen können. An älteren Bäumen kann man das oft beobachten, nachdem ein abgestorbener Ast ein kreisrundes Loch verursacht hat, in das Wasser oder Tieren eindringen können. Die Vögel freuen sich dann darüber und die Natur hat das sicher so vorgesehen, aber diese Löcher s, wenn sie denn groß genug sind, schaden dem Baum. Das Loch kann bis weit in den Stamm hineinfaulen und den ganzen Baum irgendwann umfallen lassen.
Weitere wichtige Feinheiten beim Gehölzschnitt
Achten Sie auch darauf, immer mit der flachen Seite der Schere zum Baum zu schneiden. Ansonsten wird der Schnitt nicht sauber und die Gartenschere hinterlässt obendrein Quetschungen.
Schnitte, bei denen die Klinge von oben in die Gabelung fasst, sind ebenfalls unangebracht, da sie meist zum Einreißen der Klinge und zum Klemmen der Gartenschere führen. Schneiden Sie am besten von unten mit der Spitze einer guten Gartenschere.
Schneiden Sie in einem leichten Winkel von unten in Wuchsrichtung des Stammes zum Stamm hin, so dass der Astring erhalten bleibt. So kann die Wunde von alleine zuheilen. Das Gleiche gilt bei stärkeren Ästen für den Schnitt mit der Säge. Nicht einfach gerade runtersägen.
Zudem sollten die Ränder aller Schnittstellen, die dicker sind als ein Daumennagel, mit einem scharfen Messer nachgeschnitten werden, damit die Schnittstellen gut verheilen können.
Zum Thema Schnitt bei Pflanzung lesen Sie mehr unter Pflanzschnitt
Verwendung von Wundverschlussmitteln
Das Verwenden von Wundverschlussmitteln ist allerdings recht umstritten, da die meisten davon eine Schutzschicht für Pilze bilden, und somit dem Baum eigentlich eher schaden. Diejenigen, die chemische Zusätze enthalten, sind meist giftig und bei uns nicht zugelassen, da einige davon sogar Quecksilber enthalten. Wir empfehlen es der Natur zu überlassen, und lieber im Vorfeld zeitig und sauber zu schneiden, damit erst gar keine übergroßen oder falschen Schnittwunden entstehen.
Kein Schnitt in der Vogelbrutzeit!
Ihr Beitrag oder Kommentar!
Wie denken Sie über diesen Artikel?
Bitte ergänzen, bewerten oder kommentieren Sie den obigen Artikel.
Wir danken Ihnen für Ihr Feedback.